Mut habe ich gebraucht im letzten Jahr. Und Zuversicht auch. Jetzt schwebe ich über die verschneiten Schweizer Berge hinweg und finde, dass dies ein geeigneter Moment ist, um auf das Jahr 2016 zurück zu blicken. Ich fliege nach Weihnachten von Deutschland nach Mallorca zurück, an den Ort, den ich als neues zu Hause ausgesucht habe.
Nach dem geschäftigen “Affen”, der im letzten Jahr laut dem chinesischen Horoskop das Leben bestimmen sollte und das in meinem Fall auch eindrucksvoll getan hat, meldet sich nun ab dem 28. Januar der Feuer-Hahn.
2017 – Ein Jahr voller Bewegung
Er soll uns viel Bewegung bringen und ich denke: ach Du Schreck, mir hat die Bewegung in 2016 gereicht. Doch 2017 verspricht einmal mehr ein geschäftiges Jahr zu werden. Diesmal geht es weniger um Veränderung und Loslösung von alten Dingen als viel mehr um den Beginn des Neuen. Da heißt es Ärmel hochkrempeln und Arbeiten, aber auch Vorsicht vor Blendern, die in dieser Zeit vermehrt auftauchen sollen. Es gilt, genau abzuwägen und direkt und klar zu kommunizieren, auch wenn es weh tut.
Mir scheint, dass da einmal mehr Herausforderungen auf uns zu kommen. Ich schließe mit diesem Rückblick erst einmal mit dem aufregenden 2016 ab.
Das 1. Quartal 2016: Die Ruhe vor dem Sturm
Im letzten Jahr zur etwa gleichen Zeit habe ich geschrieben: “Das Jahr des Affen, so steht es geschrieben, sei der ideale Zeitpunkt, um all die Dinge anzupacken, die wir uns bisher nicht getraut haben. Es sei Zeit die Dinge anzugehen, unnötige Bedenken beiseite zu legen und den gewünschten Wandel selbst herbeizuführen. Selbst die verrücktesten Ideen könnten jetzt Erfolg haben. Risikofreude würde endlich wieder belohnt und alles ist möglich.Die Zeichen stehen also bestens, denn Bedenken abzulegen und mutiger zu werden, das nehme ich mir schon lange vor.”
Voller Tatendrang und voller Mut war ich und hatte, zum Glück, keinen blassen Schimmer davon, wie sehr der Affe in meinem Leben herumhüpfen und Unordnung stiften würde.
Alles begann mit der Yoga-Ausbildung von meinem Studio Way Yoga, die ich Ende März als Dozentin auf Mallorca begleiten durfte. Die Insel ist mir in die Glieder gefahren wie schon lange vorher nichts mehr und das, obwohl ich nicht zum ersten Mal hergekommen war. Danach ist viel passiert. Im Rückblick frage ich mich oft, wie das alles so schnell gehen konnte, doch ich habe auch gelernt, dass es eben Dinge gibt, die sich rational nicht erklären lassen.
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Learning: Ich muss nicht alles erklären können. Manches geschieht und so ist es eben. (Auch wenn sich das sehr viel einfacher anhört als es ist.)
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Learning: Mut in die eigene Intuition und MACHEN zahlt sich aus. (Auch, wenn der Erfolg nicht immer sofort eintritt.)
Das 2. Quartal 2016: Raus aufs offene Meer
Im Mai gab es private Veränderungen, die mich dem Entschluss näher gebracht haben, meinen Traum zu verwirklichen und ins Ausland zu gehen. Ob Mallorca unter Deutschen nun als Ausland gilt, darf diskutiert werden. Für mich ist es Ausland, nämlich ein Stück Spanien, in dem die eigene Sprache Mallorquin gesprochen wird.
Ich habe angefangen, mein rudimentär vorhandenes Schulspanisch aufzufrischen und es macht mir ungeheuer viel Spaß.
3. Learning: Etwas Neues zu beginnen und wieder zu lernen erfordert erst einmal Mut – und macht dann unglaublich stolz und glücklich. Gut fürs Selbstbewusstsein ist es auch.
Das 3. Quartal 2016: Back to the roots
Meine erste Euphorie über all das Neue in meinem Leben bekommt im 3. Quartal einen Knacks. Die Erkenntnis sackt, dass ich mich auf totales Neuland begeben habe und mein Leben sehr anders geworden ist. Es kostet mich mehr Kraft und Energie, meinen Rhythmus zu finden, als ich geahnt hätte.
Es ist die Zeit, in der ich mich außerhalb meiner Mitte wieder finde und trotz all der Dinge, die ich vom Coaching und Yoga weiß, wenig gegen meine alten Muster und Gedanken tun kann. Ich erlebe mich als ängstlich, unsicher, unproduktiv und gleichzeitig ungeduldig. Alte Themen tauchen wieder auf, von denen ich dachte, sie längst erfolgreich verarbeitet zu haben. Ich muss einsehen, dass das noch nicht einmal annähernd der Fall ist. Die alten Glaubenssätze, Muster und Werte haben mich fest im Griff. Fragen tauchen auf wie: bin ich auf dem richtigen Weg? Habe ich richtige Entscheidungen getroffen? Kann ich mit all meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten überhaupt eine gute Yogalehrerin sein?
3. Learning:
Theorien bewähren sich meist in der Theorie, selten in der Praxis. Die Praxis hingegen bewährt sich selten in der Theorie und nicht mal immer in der Praxis. ( Erhard Blanck, deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Der Sommer und Spätsommer wird die Zeit der Selbstreflexion, des Infragestellens und des Grübelns. Gleichzeitig erlebe ich eine wundervolle Unterstützung von Freunden und Bekannten, die ich nicht erwartet hätte und die mir soviel geholfen und gegeben hat.
4. Learning: Ich bin nicht allein. (Auch, wenn es sich manchmal so anfühlt.)
Ich praktiziere viel Yoga und Meditation und übe mich in Akzeptanz und Urvertrauen. Oft wünsche ich mir, dass ich meinen Kopf abstellen könnte und weiß doch, dass ich sehr dankbar sein darf, ihn und meinen zum Teil wirren Geist zu haben.
5. Learning: Akzeptieren, Loslassen und Urvertrauen zu entwickeln dauert lange. Yoga, Meditation und eine ruhige Umgebung helfen mir dabei, Geduld und und Mitgefühl, besonders für mich selbst, zu entwickeln.
6. Learning: Egoismus ist nichts Schlechtes, auch wenn ich das lange so empfunden habe. Er ist wichtig für die eigene Zufriedenheit. Wenn ich mit mir selbst nicht zufrieden bin, kann ich es auch mit anderen nicht sein.
Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie wahnsinnig streng ich mit mir selbst umgehe. Die Sprache, die ich mir selbst angedeihen lasse, ist sehr oft alles andere als mitfühlend. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
7. Learning: Wie ich mit mir selber spreche, hat einen großen Einfluss auf mein Befinden. Wie ich mit mir spreche, so fühle ich mich.
Das 4. Quartal 2016: Winter auf Mallorca: zur Ruhe kommen.
Im Oktober feiere ich meinen Geburtstag auf Mallorca in der “Fischbude” in S’Arenal in Portoclom mit Blick aufs Meer und den Füssen im Sand. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: im November kann ich über liebe Freunde ein paar Straßen weiter eine kleine, sehr liebevoll eingerichtete Wohnung beziehen. Bisher war ich noch nicht ganz angekommen auf der Insel, es waren unruhige Zeiten und hat gedauert, etwas Schönes und Bezahlbares zu finden. Langsam kehrt Ruhe ein.
Wieder trägt Yoga zu neuer Inspiration bei: Eine weitere Ausbildung auf Mallorca findet statt, die mir sehr viel positive Energie schenkt. Das liegt unter anderen an Hilde, unserer mit 74 Jahren ältesten Teilnehmerin, die neben ihrer unglaublichen Beweglichkeit seit dem eine wundervolle Inspirationsquelle und echtes Vorbild für uns alle ist.
8. Learning: Es ist nie zu spät, Neues zu beginnen und Dinge zu verändern.
9. Learning: Nach Regen kommt wieder Sonnenschein. Immer.
Ich wünsche Euch allen einen wundervollen Start in das neue Jahr!
10. Learning:
Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. (Demokrit)
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