Ich habe die eine Woche in Bad Wörishofen zusammen mit einer Yogagruppe verbracht. 13 Leute und meine Dozentenkollegin Marina und ich. Und ich weiß, das hört sich jetzt gewaltig gesund an und das war es auch, meistens. Dennoch, ohne eine gepflegten Kuchen ab und zu geht bei mir gar nichts. Ich gebe weiter zu: dazu gibt es auch mal einen Kaffee. Manchmal ohne Koffein, weil ich dann besser schlafen kann. Manchmal mit Sojamilch, wobei der selten so gut schmeckt wie mit Kuhmilch mit mindestens 3,5 Prozent Fettgehalt. Finde ich. Kuchen, besonders Apfelkuchen mit Streuseln, ist meine absolute Schwäche. Der Vorteil besteht ganz klar darin, dass ich so ziemlich überall ziemlich schnell weiß, wo es den Besten gibt. In Bad Wörishofen fiel die Wahl allerdings gar nicht so leicht.
Die schönsten Cafés in Bad Wörishofen. Eine subjektive Lieblingsliste.
Café im Kneippianum
Es gibt viel Gutes über das Kneippianum zu sagen. Über das unwahrscheinlich freundliche und zuvorkommende Personal, über die eigentümlich angenehme Atmosphäre, die sich sofort nach Ankunft einstellt, über einen total entspannenden Spabereich und vor allem über die einzigartig köstliche Küche. Dazu gehört auch eine Haus-Patisserie. Wer auch immer da am Werke ist, macht seine Sache ausgesprochen gut. Allerdings muss man süß mögen! Der gedeckte Apfelkuchen mit Streuseln enthält neben reichlich Butter auch noch Zuckerguss, der dezent unter die Krümel gemischt ist. Die Sahne, die extra für mich frisch geschlagen wurde und genauso schmeckte, hätte ich mir in diesem Fall sparen können. Das Café an sich fungiert am Abend auch als Bar und besticht nicht gerade durch seine Gemütlichkeit, der Kaffee kommt aus der üblichen Maschine. Irgendwie macht das aber nichts, die grundpositive Stimmung im Haus deckt sich über alles hier, wie ein Zauber. Zur Auswahl stehen Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Latte Macchiato. Das Café ist übrigens auch für Nicht-Hausgäste geöffnet und im Sommer sitzt man draußen auf der Terrasse, direkt neben dem Kräutergarten.
Café Schwermer – mehr als nur Kaffee!
Nach dem Spaziergang im Park geht man in Wörishofen als Kurgast oder Urlauber selbstverständlich zum Kaffeetrinken und, je nach Zielsetzung des Aufenthalts, Kuchenessen in eines der zahlreichen Caféhäuser am Ort. Eines dieser Urgesteine, das es vermutlich schon immer gab, ist das Café Schwermer. Bei meiner Suche danach lande ich zuerst in dem kleinen Laden mitten in der Fußgängerzone in der Bachstraße, schräg gegenüber vom Kurhaus. Hier gibt es zwar kein Café, aber dafür selbst gemachte Trüffel- und Pralinen in Hülle und Fülle und auch sonst alles, was das Schokoldenherz erfreut. Das eigentliche Café, lasse ich mir sagen, liegt in der Heustraße, ein wenig außerhalb, etwa eineinhalb Kilometer entfernt. Ich könnte aber hinlaufen, meint die tüchtige Verkäuferin. Sie muss mich als sportlich eingeschätzt haben, denn es ist schon ein Stück Weg, den ich zurückzulegen habe.
Ich passiere das noch recht neue Steigenberger Hotel in der Herrman-Aust-Straße und sehe es schließlich auf der rechten Seite liegen. Es erscheint mir riesig und wie eines dieser in die Jahre gekommenen Cafés, die genauso aussehen, wie man sie sich vorstellt. Eine prall gefüllte Theke mit allerlei Torten, Blechkuchen, Biskuitrollen, Petit Fours und Gebäck ist das erste, was ich sehe, als ich die Glastür zum Verkaufsraum oder, wie man heute wohl sagen würde “Take Away-Bereich”, aufschwinge. In den verspiegelten Regalen türmt sich Schokolade in allen Formen und Variationen als Tafel, Ei oder Figur. Links, gerade aus und obendrüber erstreckt sich der Caféraum mit weißen, runden Tischen und Stühlen und zartrosa Tischdecken. Heute ist nicht viel los, doch ich kann mir vorstellen, was hier an Feiertagen ein und ausgeht. Ja, bestätigt mir die Bedienung hinter der Kuchentheke, am Sonntag sei es schon besser, zu reservieren. Ich esse keinen Apfelkuchen im Café Schwermer, doch aussehen tat er hervorragend. Ich habe mich hier, an der Quelle der Schokolade, auf das Besorgen von Mitbringseln in Schokoform beschränkt. Und ja, die Schokolade ist hervorragend und ich vermute, dass die Torten und Kuchen nicht von minder guter Qualität sind. Ein Grund, zum Wiederkommen.
Café MöhrenPik – Bio und soooo lecker!
Neben dem Café Schwermer hat es mir das Bio-Café “MöhrenPik” in der Schmiedstrasse angetan. Es liegt mitten in der Stadt gleich neben dem Sebastian-Kneipp-Platz. Alles, was hier zubereitet wird, kommt aus der Region und ist hat eine rein biologische Herkunft. Die Kuchen werden mit Dinkelvollkornmehl gebacken und statt Zucker wird Honig verwendet. Ich finde ja, dass man ein gutes Café – auch – an der Qualität der Sahne erkennt und die ist hier spitzenmäßig. Neben Kuchen kann man hier auch zu Mittag essen. Ein kleines Buffet hält Salat und Rohkost und eine täglich wechselnde Suppe bereit. Bezahlt wird nach Gewicht. Die Einrichtung des Möhrenpik fällt recht spartanisch aus, so, als sei der Raum früher ein Eiscafé gewesen. Absoluter Zusatzbonus: es gibt W-Lan und niemanden stört es, wenn man sich mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen für zwei Stunden dort niederlässt.
Café Wittelsbach
Wer ein bisschen “Action” will, geht ins Café Wittelsbach in der Kathreinerstraße, mitten in der Innenstadt. Neben imposanten Torten gibt es hier außerdem ordentlich was zu Gucken und zu Hören. Wer wissen will, was in Wörishofen passiert, kommt hierher. Zeitung lesen muss dafür keiner. Selbst unter der Woche platzt das kleine, zumeist im Retro-Look belassene Café aus allen Nähten. Kuchen habe ich hier nicht gegessen, die Torten waren mir ehrlich gesagt denn doch zu üppig. Kaffee können sie jedenfalls gut, dazu gibt es Zeitschriften und jede Menge Unterhaltung. Dafür und für eine gute Portion Schwung sorgt schon die strahlende, extrem freundliche Bedienung. Sie hat den Laden, in einem durchweg positiven Sinne, voll im Griff und ihre gute Laune ist ansteckend. Im Sommer kann man draußen an großen Holztischen sitzen. Sollte er sich nicht so zeigen, der Sommer, gibt es Decken und Sonnenschirme – gegen alles, was von oben kommt.
Ich habe dummerweise keine eigenen Bilder gemacht… 😉 Dieses hier stammt von “golocal”.
LINKS:
1 Comment
Leider ist das Kneippianum mittlerweile geschlossen und somit auch das Café. Sehr bedauerlich!