Wer derzeit in Berlin lebt, hat das große Los gezogen. Sagen die einen. Der simple Satz “Ich wohne in Berlin” wird zu einem Statement, das den eigenen Lifestyle gleich mit beschreibt. “Börlin” ist hipp, kreativ, cool, rasant, bunt, vielfältig, energiegeladen, faszinierend, lebendig, eine Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie zieht (junge) Menschen magisch an, ist zu einem Melting Pot der Kulturen mutiert und lässt Hamburg und München eiskalt zurück. Alle wollen nach Berlin, so scheint es. 3,4 Millionen Menschen auf einem Fleck, von denen sich die allermeisten für mega hipp halten und in “der die Kleidung den Charakter unterstreicht”. Laut dem neuen Song von Kraftklub, der Band, die den Song “Ich will nicht nach Berlin” ins Mikrofon trällert wissen viele nicht so recht, was sie anfangen werden sollen und werden Fashionblogger. Da können sie dann mit ihren Spiegelreflexkameras auf Fotojagd gehen und werden noch hipper. Hipster halt. In der Stadt an der Spree ist eben alles möglich. Zumindest einmal für eine gewisse Zeit.
Meine Freundin, die unlängst von Frankfurt am Main in die Hauptstadt gezogen ist, kann das mit der Kleidung, die den Charakter unterstreichen soll, so nicht bestätigen. Sie findet, dass die vermeintlich hippe Kleidung, die nun mal zum Hipsterdasein dazu gehört, vielmehr einen eindeutigen Hang zum Gammeligen hätte. Was das über den jeweiligen Charakter aussagen würde, ergäbe eine durchaus interessante Studie. Die eng mit Berlin verbundene Grundeinstellung “Is mir doch sch….egal” geht ihr inzwischen jedenfalls gehörig auf den Wecker und sie zieht es, stilvoll wie sie ist, weiterhin vor, ihre modische Inspiration in den Straßen von Mailand oder Paris zu beziehen.
Dafür liebt sie die breiten, boulevardartigen Straßen, in denen sie “endlich wieder atmen” kann. Sie spaziert durch die weitläufigen Grünanlagen und an der Spree entlang, besucht Galerien und Museen, kennt die allerneusten Yogastile und die besten vegetarischen Restaurants der Stadt. Sie mag auch die berühmt-berüchtigte Berliner Schnauze, das Ruppige und Launische der “echten” Berliner und Streifzüge durch ihren Kiez, bei denen sie auf wundersame Weise immer wieder etwas Neues entdeckt. In keiner Stadt, so scheint es, verändern sich die Dinge schneller als hier: die Stadt, die immer wird und niemals ist. So wie ihr Flughafen.
Was heute so ist, kann Morgen ganz anders sein. Das mag zuweilen anstrengend werden. Doch dann kann man sich zurück ziehen in das Lieblings-Café, einen Latte-Soja schlürfen und selbst gemachten, veganen Kuchen essen. Auch das ist in Berlin so normal wie in München das Weissbier.
Himmel über Berlin
Mein Besuch dort beim U2 Konzert dieses Mal habe ich als wunderbar und viel zu kurz in Erinnerung. Ich habe Bruchteile der Stadt gesehen und werde das nächste Mal, wie jedes Jahr, spätestens im meistens grauen, kühlen März zur Tourismusmesse ITB zurück kehren.
Genießt die Fotos, die Berlin alle echt und ohne Filter wiedergeben.
Ganz unten habe ich Euch eine Liste mit Tipps zu Blogs von echten Berlinern (oder solchen, die es wirklich gern wären) und Übernachtungsmöglichkeiten angehängt.
Viel Freude bei den Momentaufnahmen von Wolken, Menschen, Gebäuden, Läden und Straßen!
Rastaman auf Goldesel. Hip or shit?
Touristen-Tipps und mehr: Visit Berlin
Die Info-Seite GREATEST BERLIN hält “Vorschläge und Tipps glaubwürdiger, relevanter und vertrauensvoller Filter für (s)eine junge und aktive Zielgruppe bereit” und außerdem eine Liste der zehn besten Berlin-Blogs erstellt.
Link: die besten Berlin Blogs
Auch auf Christine Neders sehr empfehlenswerten Blog “Lilies Diary – der alltägliche Wahnsinn” stehen einige tolle Insidertipps.
Link: Lilies Diary Berlin
Wer Lust auf Hauptstadt “wie ein Berliner” hat, mietet sich über AirBnB ein Zimmer oder Apartment. Zum Beispiel im Trendviertel Prenzlauer Berg, in dem auch die meisten dieser Bilder entstanden sind:
Link AirBnB Prenzlauer Berg
Wenn Du es lieber schick und designig magst, schau mal hier!
3 Comments
Ach, ich wohne seit mehr als 15 Jahren in Berlin und finde: Es lohnt sich gar nicht, herzukommen. Total langweilig. Die Spätzle sind hier auch nicht so gut wie anderswo. Nur die vielen wilden Hauptstadt-Tiere gefallen mir: http://reisetage.blogspot.de/2013/12/tiere-des-tages-auf-safari-in-berlin.html
Aber sonst? Leipzig soll ja das neue Berlin sein . Vielleicht ist es dort ja richtig hip.
… ich glaube ja, Du willst “Dein” Berlin vor Invasion schützen! 😉 Leipzig? War ich bisher nur einmal und kurz und fand es echt gut. Ob es da auch wilde “Kleinstadttiere” gibt? Wir sollten das Mal erkunden, Maike! 🙂 Hip hin oder her.
… iwo, iwo, wo kommst Du darauf? Aber mal im Ernst: Leipzig kenne ich auch nur von einem Besuch und war sehr begeistert. Wir hatten dazu noch das Glück, einen einheimischen Gastgeber zu haben, der mit uns die besten Insider-Touren gemacht hat. Und dann bin ich ja auch ein Riesen-Fan von J.S. Bach!!