Meine 3 ultimativen Lieblingsflecken zum Einkehren und Rosten. Äh, Rasten.
1. Seegrubenalm im Ultental
Zu erreichen ist sie ausschließlich zu Fuß – und genau das macht ihren Charme aus. Sie liegt auf 1.915 Meter Höhe oberhalb des Zoggler Stausees bei St. Walburg. Ihr folgt dem Weg Nummer 20, der vom See steil nach oben direkt zur Seegrubenalm führt und für den ihr ein wenig Kondition braucht. Dort oben gibt es Kaiserschmarrn, Wasser aus eigener Quelle und selbst gemachten Melissensaft als Schorle. Einsam und einfach ist es hier und bei guter Sicht schaut ihr in das Ultental und je nach Sicht bis nach Meran 2000 und den Ifinger in weiter Ferne. Von hier aus führt der Weg 23 so gut wie ebenerdig in etwa 40 Minuten bis zur Pfandlalm auf 1.838 Meter Höhe. Die Pfandlalm hat offenbar mittwochs geschlossen, am besten vorher erkundigen, damit ihr nicht vor verschlossener Tür steht. Von hier führt derselbe Weg weiter bis zur Spitzneralm auf 1.850 Meter Höhe. Ab hier führt der Weg Nummer 22 teils über einen steilen Pfad und teils über die Forststraße zurück zum Zoggler Stausee. Insgesamt dauert die Wanderung ca. 3 1/2 bis 4 Stunden inklusive Rast auf einer der Almen. In S. Walburg lohnt sich außerdem ein Stopp im “Ultnerbrot“-Laden direkt an der Durchgangsstraße. Frischer geht’s nicht.
Schau Dir hier das Video live von der Seegrubenalm an!
2. Oberkaseralm bei den Spronser Seen
Der Naturpark Texelgruppe erstreckt sich über ganze 33.430 Hektar, sein Herzstück bildet die größte alpine Seenplatte, die wunderschönen Spronser Seen. Sie sind durch Gletscher entstanden, es gibt insgesamt 20 von ihnen und sie versorgen einen Großteil der Stadt Meran samt Umgebung mit Wasser.
Etwas zur Entstehungsgeschichte
Wasser und Eis haben zur Gestaltung der Berge und Täler wesentlich beigetragen. Während der Eiszeit bedeckten mächtige Gletscher das heutige Parkgebiet. Dabei wurden Quellmulden zu Karen umgeformt, das Profil der Täler ausgerundet und im Bereich der Talböden entstanden Schliffrücken- und Rundbuckellandschaften sowie Hängetäler. Berühmteste Attraktion ist der Partschinser Wasserfall im Burggrafenamt, der zur Schneeschmelze im Frühjahr zu den eindruckvollsten Fällen des gesamten Alpenraumes zählt. Der wasserreiche Bach schießt dann mehrere Meter über eine Felswand hinaus, um als tosender Wasserfall 97 Meter in die Tiefe zu stürzen. (Quelle: http://www.naturparke.com)
Wandern zu den Spronser Seen
Meine Lieblingsroute beginnt in Vellau oberhalb von Algund. Von hier aus fährt man mit einem gründen Korblift, in dem stehend genau zwei Personen Platz finden, in etwa 10 Minuten hinauf zur Leiteralm. Von dort startet der noch recht gemütliche Meraner Höhenweg mit der Nummer 24 zum Hochganghaus. Nun beginnt der Spaß und Achtung, dieser Weg ist nur etwas für geübte, trittsichere und schwindelfreie Wanderer, die außerdem eine gute Kondition mitbringen! Der Weg Nummer 7 durch die Hochgangscharte windet sich in steilen Kurven den Hang hinauf, teils über Steinboden, die meiste Zeit jedoch auf einem schmalen Pfad, der schließlich in die Hochgangscharte mündet. Durch die müsst ihr klettern, teils gibt es Eisenketten, an denen man sich festhalten kann und sollte und Eisenleitern, über die es weiter nach oben geht. Oben auf 2.441 Meter angekommen, sind die Strapazen schnell vergessen, denn der Blick auf den tiefgrünen und je nach Wetterlage türkis schimmernden Milchsee entschädigt für alles. Wer nach diesem anstrengenden, ca. dreistündigen Aufstieg noch Lust auf Steigen verspürt, nimmt auch noch den zweiten Milchsee auf ca. 2.700 Höhe mit. Es lohnt sich! Der Weg zur Oberkaseralm führt entlang des Langsees bis zum Grünsee. Schon bald sieht man die Alm ein wenig unterhalb liegen, der Weg Nummer 6 führt direkt hin. Groß schaut es aus, dieses aus grauem Stein gemauerte Gebäude, das sich bei Wind und Wetter im Spronser Tal behauptet. Nicht immer ist das Wetter so angenehm wie jetzt im Sommer. Und selbst in diesem Sommer haben wir Glück an diesem herrlich klaren Tag. Noch gestern versperrten dicke Wolken die Sicht auf die Berge ringsum und ein wenig dieser nassen Kälte ist hier immer zu spüren. Hochalpin. Hier sind wir Menschen zu Besuch, der Gastgeber Natur macht mit uns, was er will. Hier fühle ich mich dem in einem positiven Sinn ganz besonders ausgeliefert. Ich empfinde Respekt. Und irgendwie auch Demut.
Der Oberkaser auf 2.131 Meter Höhe gehört zu den häufig besuchten Almen, und so ist sie denn auch eingerichtet auf zahlreiche Wandersleut: draußen stehen lange, vom Wetter grau gegärbte Holzbänke und Tische, die Platz für eine Menge Menschen bieten. In einem Nebengebäude wurde ein Schlafsaal eingerichtet für Wanderer, die hier oben mehrere Tage verbringen und von Hütte zu Hütte wandern. Einfach geht es hier zu und gleichzeitig zackig: die jungen Kellnerinnen flitzen umher, nehmen Bestellungen auf und tragen Glaskrüge mit Apfel-, Holunder- oder Himbeersirupschorle zu den Tischen. Die hungrigen Wanderer bestellen Speck am Brettl, Hirtenmaccheroni in riesigen Schalen, Leberknödel- und Frittatensuppen, Knödel, sowieso, und warmen gigantische Stücke selbst gemachten Apfelstrudel. In diesem Sommer ist auch heißer Kakao ein Renner. Und natürlich sind die Plätze in der eher beengten Gaststube ebenfalls besetzt. Der Wind da draußen bläst kühl und erinnert eher an den bevorstehenden Winter als an den aktuellen Sommer. Nach einer guten Stärkung bestehend aus besagtem heißen Kakao und Apfelstrudel marschieren wir weiter auf dem Weg Nummer 22 an der Kaser- und Pfitscherlacke (ja, so heißt das wirklich!) vorbei zur Taufenscharte auf 2.230 Meter hinauf. Der Abstieg zurück zur Leiter Alm ist auch steil, jedoch weitaus weniger abenteuerlich als der Aufstieg über die Hochgangscharte. Hier gibt es zumindest keine Leiterchen und Eisenketten. Kurvenreich und ordentlich abschüssig ist es trotzdem. Insgesamt solltet ihr 5-7 Stunden einplanen, je nach Schnelligkeit und Kondition. Die letzte Fahrt mit dem Korblift geht im Sommer um 18:00 Uhr, und die will man nach diesem Gang wahrlich nicht verpassen. Die Rundwanderung kann übrigens auch in umgekehrter Reihenfolge gemacht werden, der Aufstieg fällt dann etwas humaner, der Abstieg jedoch umso steiler aus.
3. Gompmalm:
Sie ist gerade in aller einheimischen Munde und sicherlich zumindest in Südtirol längst kein Geheimtip mehr. Und ich gebe es gleich zu: ich war nicht dort. Wir haben es einfach nicht mehr geschafft, doch sie war ein Tipp von gleich zwei Meran-Bewohnern und bei meinem nächsten Besuch werde ich dort vorbeischauen. Auch wenn dort ungleich mehr Trubel herrscht als auf den beiden anderen Almen.
Die Gompmalm macht das, was man richtig gutes Marketing nennt. Macher und Inhaber Helmuth Gufler aus Schenna tut viel dafür, dass es in der Gompenalm richtig rund geht: von hochwertiger Südtiroler Bioküche mit durchweg regionalen Produkten und frisch gebackenem Brot bis hin zu kulturellen Veranstaltungen von Konzerten über Ausstellungen und Kinoabenden mit Stummfilmen wird hier beinah alles Angeboten, was kulinarisch und kulturell Interessierte anlockt. Aktuell kochten fünf Spitzenköche aus dem Meraner Land unter dem Motto “the unplugged taste” an einem Holzherd.
Lage Gompmalm
Sie liegt im Hochwald oberhalb von Saltaus im vorderen Passeiertal auf 1.800 m. Der Gampen („eingehegtes Stück Weide“ oder „Weideplatz“) wurde von Bauern und Hirten in früheren Jahrhunderten als Weideplatz genutzt. Schon seit den 30er Jahren ist die Alm, die später als Berggasthof ausgebaut wurde, im Besitze der Familie Gufler aus Schenna.
Geheimtipps von einem echten Südtiroler gefällig? Schau Dir das Interview mit Klaus Alber an!
Hier geht es zu meinen Tipps, wie Du Dich in Südtirol auch bei Regen garantiert nicht langweilst.
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6 Comments
[…] Schau Dir hier mein Video von der Seegrubenalm auf 1.915 Meter an! […]
[…] Meran 2000 auch für Kinder und weniger agile Bergfreunde bestens geeignet. Zahlreiche Hütten und Almen wie die Meraner Hütte oder die Leadner Alm laden zu Jausen mit Speck am Brettl & Co. ein. Für […]
[…] die zaghaft ihre Blüten der Sonne entgegenstrecken und an der hübschen Anlage, die mich an Meran zu Ostern und die Blütenpracht entlang der Passer […]
[…] und tatsächlich wird die Aprikose inzwischen auch in den sonnigen Teilen Deutschlands angebaut. In Südtirol heißen sie übrigens […]
[…] Südtirol – Meine Tipps für den Sommer […]
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